8 Dinge, die Sie schon jetzt aus der Corona-Krise lernen können

“Die Krise als Chance” – Sie können es nicht mehr hören? Doch gerade auf professioneller Ebene ist genau das ein sinnvoller Ansatz, um mit der aktuellen Situation konstruktiv umzugehen.

Aus der Krise Lernen
Bild: Jon Flobrant

Craig Mawdsley, Chief Strategy Officer der renommierten Londoner Agentur AMV BBDO, drückt es so aus:

[...] this is a unique period in world history — the steepest learning curve of all our professional lives. Those who embrace it will emerge as better professionals, and maybe even better people. Don’t be self-serving; don’t be cynical; don’t talk like an organization. Do the right thing, and keep doing it when this ends.

(Craig Mawdsley in Google Think, April 2020)

Was können wir aus der momentanen Krise lernen, um in Zukunft besser aufgestellt zu sein, und welche Aspekte des neuen Arbeitsalltags ergeben auch in Zukunft Sinn? Wir haben acht Learnings zusammengetragen, die Sie als Unternehmerin oder Unternehmer schon jetzt aus der Corona-Krise ziehen können

1. Home-Office funktioniert

Mittlerweile haben wir es alle gemerkt – das Arbeiten von Zuhause funktioniert, und zwar besser als von vielen Arbeitgebern zunächst angenommen. Es hat jeden vor ganz individuelle Herausforderungen gestellt. Insbesondere mit Kindern, die unterrichtet oder unterhalten werden müssen, erfordert das Arbeiten von Zuhause eine ganz neue Alltagsplanung. Viele wünschen sich den gewohnten Arbeitsplatz im Büro und die Gemeinschaft der Kollegen zurück. Doch wenn nötig funktioniert offensichtlich auch wochenlanges Home-Office.

Es wird auch in Zukunft wichtig sein, seinen Beschäftigten flexible Arbeitszeiten und -orte anzubieten, damit sich Beruf und Privatleben problemlos vereinbaren lassen. Klassisches 9–5 ist nicht zeitgemäß und für viele schlichtweg nicht umzusetzen.

Tipp: Mit der richtigen technischen Ausstattung können Sie und Ihr Team viele Arbeiten örtlich und zeitlich flexibel ausführen.

2. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit sind gefragt

Ihr Betrieb muss flexibel sein und mit der Zeit gehen. Schon vor Covid-19 war unser Leben extrem schnell. Die Corona-Krise hat das noch verstärkt. Täglich erreichen uns Nachrichten von neuen Regelungen, Erkenntnissen, Beschränkungen oder Lockerungen. 

Ihr Betrieb muss auf diese ständigen Änderungen gut reagieren können. Es ist unabdingbar, dass sich Betriebe den ständig wandelnden Umständen anpassen. Das bedeutet nicht, das gesamte Unternehmen oder die Marke ständig zu ändern. Es bedeutet, eine Marke aufzubauen, die sich weiterentwickeln kann, die mit der Zeit und ihren Kunden wächst – und sich dabei trotzdem treu bleibt.

Tipp: Als Betrieb und Marke ist es wichtig, agil zu sein und mit der Zeit zu wachsen, während Sie Ihren Unternehmenswerten treu bleiben.

3. Digitalisierung ist das A und O

Ohne Digitalisierung geht gerade gar nichts. Prozesse digital ablaufen zu lassen und Materialien digital zu speichern, ist maßgebend für flexibles Arbeiten von Überall. Das ist für viele Betriebe momentan der einzige Weg weiterzubestehen.

Wenn Sie Ihr Business nicht auch von Zuhause führen können, wird es für Sie in Zukunft schwierig werden. Von einer Pandemie abgesehen, gibt es diverse mögliche Szenarien, die es Ihnen und Ihren Mitarbeiterinnen erschweren, ins Büro zu kommen. Außerdem sind Ihre Dokumente in digitaler Form sicherer, übersichtlicher und platzsparender gespeichert.

Tipp: Digitalisieren Sie alle Dokumente und Unterlagen und speichern Sie sie sicher und übersichtlich in einer Cloud. 

4. Videokonferenzen können Reisen ersetzen

Vor Corona saßen Sie ständig im Auto oder im Flugzeug, um wichtige Kunden oder Geschäftspartnerinnen zu treffen? Plötzlich lassen sich all diese Gespräche auch per Videoanruf lösen. Momentan wird weniger gereist, um die Kontakte so gering wie möglich zu halten. Und wir stellen fest, dass Videokonferenzen kosten- und zeitsparend sind. 

Laut der VDR-Geschäftsreiseanalyse 2019, betragen die durchschnittlichen Kosten pro Reisetag pro Geschäftsreisenden in Deutschland 162 Euro. Da kommen schnell erhebliche Kosten zusammen. Sicher lässt sich nicht jedes Meeting durch eine Videokonferenz ersetzen. Doch es wird auch nach überstandener Krise weiterhin sinnvoll sein, sorgsam zu entscheiden, wann sich der Aufwand einer Geschäftsreise lohnt und an welcher Stelle eine Telefonkonferenz ausreichend ist. Außerdem schont weniger Reisen nicht nur Ihr Budget, sondern auch die Umwelt.

Tipp: Bewerten Sie anhand von Zeit, Kosten und Umwelt neu, welche Geschäftsreisen wirklich notwendig sind, auch wenn Reisen wieder erlaubt sind. 

So arbeitet Ihr Team erfolgreich aus dem Home-Office.

5. Eine gute Online-Präsenz ist ein Muss

Unabhängig von der Branche und dem Angebot Ihres Betriebs – ohne Online-Präsenz wird es immer schwieriger. Während die Menschen nur noch für notwendige Besorgungen vor die Tür gehen, entdecken sie weniger zufällig im Vorbeigehen. Potentielle Kunden suchen online, was sie brauchen, und bestellen entweder oder machen sich gezielt auf den Weg. Um online gefunden zu werden, müssen sie also auch online auffindbar sein.

Unterschätzen Sie daher nicht die Wichtigkeit einer guten Online-Präsenz, unabhängig von Ihrer Branche. Der Trend, Orte online ausfindig zu machen wird auch nach der Krise weitergehen, insbesondere bei den jüngeren Generationen. Achten Sie also auf Ihre Sichtbarkeit und Ihre Bewertungen in den großen Suchmaschinen und Vergleichsportalen.

Tipp: Erstellen Sie für Ihren Betrieb einen Google My Business Account (am besten auch auf anderen Plattformen).

6. Klare und transparente Kommunikation baut Vertrauen auf

In ungewissen Zeiten ist Transparenz gegenüber Ihren Beschäftigten wichtiger denn je. Für eine gute und vertrauensvolle Beziehung zu Ihren Angestellten ist es wichtig, dass Sie aktiv die Kommunikation in der Firma pflegen.

Das bedeutet, dass Sie über die Lage Ihres Betriebs ehrlich sprechen und die notwendigen Informationen darlegen. Involvieren Sie Ihre Angestellten in Prozesse und stellen Sie klar, wo sie als Unternehmen stehen. Unklarheit führt zu Verunsicherung und kann für die Beziehung zu Ihren Beschäftigten sowie deren Motivation lähmend sein. Produktivität und Mitarbeiterzufriedenheit, hängen direkt damit zusammen, ob Beschäftigte einen Sinn in Ihrer Arbeit sehen.

Zu Kommunikation gehört außerdem nicht nur sprechen, sondern auch zuhören. Geben Sie Ihren Mitarbeiterinnen die Gelegenheit, Fragen zu stellen und nehmen Sie ihre Sorgen ernst. Nicht alle Antworten zu haben, ist auch in Ordnung, auch dies können Sie offen kommunizieren.

Wenn Sie Ihr Team gut durch diese Krise führen, wird es gestärkt daraus hervorgehen. Behalten Sie eine offene Gesprächskultur auch nach der Krise bei, um Ihre Mitarbeiterzufriedenheit langfristig auf einem hohen Niveau zu halten.

Tipp: Klären Sie Ihre Mitarbeiterinnen über alle notwendigen Informationen auf und erläutern Sie die Hintergründe gewisser Maßnahmen und Vorgehensweisen. Seien Sie außerdem erreichbar und stellen Sie klar, wie Ihre Mitarbeiter sich am besten an Sie wenden können.

7. Am Teamgeist muss man aktiv arbeiten

Home-Office funktioniert zwar gut, aber das Plaudern in der Kaffeeküche ist doch mehr wert als gedacht. Die kleinen alltäglichen Interaktionen mit Kolleginnen fehlen sehr, und die Isolation kann auf Stimmung und Produktivität schlagen.

Die Online-Suchen nach dem Schlagwort “team building” sind im März um 9 % angestiegen. Es wird also aktiv nach Möglichkeiten gesucht, den Teamgeist zu stärken. Um ein Gemeinschaftsgefühl und eine familiäre Atmosphäre zu pflegen, können Sie aktiv Initiative ergreifen. So überbrücken Sie die Zeit, bis alle wieder wie gewohnt und in voller Zahl im Büro sein können – ohne dass man sich aus den Augen verliert.

Tipp: Bauen Sie ein starkes Team mit guten Beziehungen untereinander auf, das zusammenhält – gemeinsam vor Ort oder gemeinsam vor den Bildschirmen.

Eher was Konkretes? Richten Sie doch auch Möglichkeiten zum Austausch abseits der Arbeit ein, zum Beispiel eine virtuelle Mittagspause oder Feierabendgetränke zum Wochenabschluss. 

8. Wir müssen (und können) nachhaltiger leben und arbeiten

Eines müssen wir alle während dieser Krise feststellen: die Menschheit ist nicht unbesiegbar. Nicht nur Pandemien machen uns verwundbar, auch die Klimakrise ist eine existenzielle Bedrohung für kommende Generationen. Doch die aktuelle Situation zeigt uns auch: Wir können uns ändern. 

Die Anpassungen, die durch die Corona-Krise zu bewältigen sind, bieten uns gleichzeitig die Chance, mit neuen, nachhaltigen Ideen gestärkt daraus hervorzugehen. Nutzen wir die Gelegenheit, um auch unternehmerisch neue Strukturen zu gestalten, die uns in eine starke Zukunft führen. 

Tipp: Setzen Sie bei der Entwicklung neuer Geschäftsideen auf zukunftssichere Trends wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Umweltschutz.


Sie benötigen kurzfristige Liquidität, um neue Ideen zu verwirklichen, oder Finanzlösungen für den Aufbau Ihres Online-Shops? Das Billie-Team berät Sie gerne. Schreiben Sie uns unter info@billie.io oder lassen Sie sich individuell von unserem B2B- und Finanzexpertiseteam beraten:

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Zoe Schirren

Aufgrund ihrer Erfahrung in internationalen Startups, weiß Zoe um die Wichtigkeit von Liquidität und Prozessoptimierung.

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